Mit Eiweiß erfolgreich abnehmen: Viele Proteine – macht das schlank oder krank?

Fit und gesund sein, sich im eigenen Körper wohlfühlen und gerne in den Spiegel schauen – das sind keine oberflächlichen Wunschvorstellungen, sondern entscheidende Faktoren für Deine Lebensqualität. Die Eiweiß-Diät verspricht langfristigen Abnehmerfolg ohne Hunger. Dem entgegen stehen Aussagen wie „Zu viel Eiweiß macht krank und fördert Entzündungen“. Was stimmt wirklich? Machen Proteine schlank oder krank? Das erfährst Du im folgenden Beitrag.
Protein zum Abnehmen? Ja, das funktioniert!
Ein kleiner Exkurs in die Ernährungsphysiologie hilft Dir zu verstehen, warum Abnehmen mit Eiweiß funktionieren kann. Jedes Nahrungsmittel setzt sich aus drei Makronährstoffen zusammen:
- Eiweiß (4,1 Kalorien pro Gramm) dient zum Aufbau und Erhalt von Gewebe.
- Fette (9 Kalorien pro Gramm) sind Energielieferanten und regulierten viele wichtige Körperprozesssee, wie zum Beispiel die Regulation von Entzündungen oder die Freisetzung von Enzymen.
- Kohlenhydrate (4 Kalorien pro Gramm) haben keine lebenswichtigen Funktionen. Sie dienen ausschließlich zur Energiegewinnung.
Fette sind lebensnotwendig, haben aber mehr als doppelt so viele Kalorien wie Eiweiß oder Kohlenhydrate. Deshalb solltest Du davon nicht mehr als nötig essen – laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung maximal 30 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr. Kohlenhydrate haben zwar nicht so viele Kalorien, können Deinen Abnehmerfolg aber trotzdem vereiteln. Sie lassen Deinen Blutzuckerspiegel rapide ansteigen. Genauso schnell wie er gestiegen ist, fällt der Blutzuckerspiegel wieder ab. Das signalisiert Deinem Körper einen Mangel. Den versucht er auszugleichen. Die Folge: Müdigkeit und Heißhunger – das klassische Nachmittagstief.
Eiweiße haben keinen dieser Nachteile. Sie enthalten wenig Kalorien und verursachen keinen hohen Blutzuckeranstieg. Dein Vorteil beim Abnehmen: Proteine haben eine sehr lange Magenverweildauer. Dein Körper ist lange mit der Verdauung beschäftigt. Die Rechnung ist einfach: Reduziere die Kohlenhydrate und ersetze sie durch Proteine. Da Kohlenhydrate nicht lebenswichtig sind, fehlen Deinem Körper keine Nährstoffe – und Du hast bei gleicher Kalorienzufuhr weniger Hunger. So hilft Dir Eiweiß beim Abnehmen. Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn zwei Sachen berücksichtigt die Rechnung nicht: Die Eiweißquellen und das Thema Entzündungen.
Negative Auswirkungen von zu viel Eiweiß
Die Lebensmittelauswahl spielt beim Abnehmen mit Eiweiß eine wichtige Rolle. Lebensmittel mit einem hohen Eiweißgehalt sind zum Beispiel Fleisch, Fisch oder Milchprodukte. Das sind keine reinen Eiweißlieferanten. Häufig haben sie einen gleichermaßen hohen Anteil an Fetten. Milchprodukte enthalten Kohlenhydrate in Form von Milchzucker und Zuckerzusätzen. Das treibt den Kaloriengehalt nach oben und steht Deinem Erfolg beim Abnehmen entgegen.
Es gibt auch kalorienarme Eiweißquellen, wie zum Beispiel Quark oder magere Tierprodukte. Hier ist das Problem nicht der Kaloriengehalt. Zu viele dieser Lebensmittel können eine Übersäuerung verursachen. Es entsteht ein Milieu in Deinem Körper, das Entzündungen fördert. Über einen längeren Zeitraum können dadurch sogar chronische Entzündungen entstehen.
Jetzt wird es interessant. Denn es gibt einen smarten Weg, beide Probleme zu umgehen und Eiweiß zu einem effektiven Hilfsmittel beim Abnehmen zu machen. Und zwar, indem Du Deinem Körper Eiweiß in seinen Grundbestandteilen gibst – also in Form von Aminosäuren.
Eignen sich Eiweißshakes zum Abnehmen? In der Regel nicht. Die meisten Eiweißshakes enthalten viele Kohlenhydrate – also mehr Kalorien als nötig. Es gibt auch Präparate, die nur Eiweiß enthalten . Die sogenannten „Isolate“. Der Nachteil: Sie sind meistens mit vielen Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärkern, Konservierungsmitteln und Bindemitteln versetzt. Von einer natürlichen Eiweißzufuhr kann hier nicht die Rede sein.