Vegan Proteins – welche Vorteile hat veganes Eiweiß?

Es gibt viele gute Argumente für eine vegane Ernährung und gegen tierische Lebensmittel. Für Veganer sind häufig vor allem ethische Aspekte ausschlaggebend – also die grausamen Bedingungen in der Massentierhaltung. Doch auch aus gesundheitlicher Sicht kann sich lohnen, tierische Proteine vollständig durch veganes Eiweiß zu ersetzen. Welche Vorteile vegan Proteins haben und was angehende Veganer unbedingt auf dem Schirm haben sollten, erklärt der folgende Beitrag.
Geringeres Risiko für lebensbedrohliche Erkrankungen durch veganes Eiweiß
Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung – kurz DGE – haben Veganer ein geringeres Risiko für Erkrankungen, die nachweislich durch die Ernährung ausgelöst werden. Das sind genau die Erkrankungen, vor denen sich viele Menschen fürchten. Dazu zählt zum Beispiel Diabetes, die sich oft schleichend einstellt und eine enorme Einschränkung für die Lebensqualität bedeutet.
Zudem kann sich eine rein pflanzliche Ernährung positiv auf schlechte Cholesterinwerte auswirken, so die DGE. Das verringert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle und Herzinfarkte. Auch Übergewicht kommt bei Veganern selten vor. Dadurch sinkt automatisch das Risiko für alle Folgeerscheinungen, wozu neben Gelenkbeschwerden wie Arthrose auch die erwähnten Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören.
Auch Krebserkrankungen stehen in Verdacht, durch eine unausgewogene Ernährung mit hohem Anteil an tierischem Protein sowie vielen künstlichen Zusatzstoffen begünstigt zu werden. Wer sich nicht ausschließlich vegan ernähren möchte, kann schon durch den Verzicht auf tierische Proteine einen positiven Einfluss auf seine Gesundheit nehmen. Vegane Proteinquellen können nicht nur dazu beitragen, das Risiko für verschiedene Erkrankungen zu verringern, sondern auch unmittelbare Vorteile haben. Dazu zählen:
- Bessere Verdauung: Pflanzliche Eiweißquellen wie Gemüse, Hülsenfrüchte oder Nüsse kann Dein Körper wesentlich leichter verdauen als Fleisch und andere tierische Eiweißquellen. Zudem enthalten sie oft einen hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen, was die Verdauung zusätzlich unterstützt. Das kann weniger Blähungen und Durchfall sowie eine bessere Nährstoffverwertung bedeuten – im Umkehrschluss auch mehr Energie im Alltag.
- Anregung des Stoffwechsels: Dein Körper kann pflanzliches Eiweiß leichter verdauen – aber nicht schneller. Der Verdauungstrakt ist länger beschäftigt und das kann zu einer höheren Stoffwechselaktivität beitragen. So können Dich vegan Proteins beim Abnehmen unterstützen und dazu beitragen, dass Stoffwechselabfälle schneller aus dem Körper transportiert werden.
- Keine Hormone oder Antibiotika: In der Massentierhaltung kommen oft künstliche Hormone zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass die Tiere schneller wachsen und früher geschlachtet werden können. Wegen den schlechten Haltungsbedingungen werden die Tiere oft krank. Antibiotika im Futter sollen das verhindern. Hormone und Antibiotika finden sich auch im Fleisch wieder und gelangen durch den Verzehr in Deinen Körper. Das stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Indem Du tierisches Eiweiß durch pflanzliche Proteine ersetzt, kannst Du dieses Risiko umgehen.
Vollständiges Aminosäurenprofil – damit Aminosäuren nicht zum Gesundheitsrisiko werden
Wie schon erwähnt, gibt es eine Sache, die Du in Sachen pflanzliche Proteine auf dem Schirm haben solltest: Hochwertiges Eiweiß ist in der Regel nicht vegetarisch. Wie hochwertig das Eiweiß eines bestimmten Lebensmittels ist, hängt von den Aminosäuren ab, die es enthält. Streng genommen hat Dein Körper gar keinen Eiweißbedarf. Er braucht die Aminosäuren, aus denen Proteine bestehen. Wenn ein Lebensmittel alle essentiellen Aminosäuren enthält, sprechen wir von einem vollständigen Aminosäurenprofil. Es gibt keine vegane Proteinquelle mit einem vollständigen Aminosäurenprofil. Auch veganes Proteinpulver kann damit nicht dienen.
Hinzu kommt, dass pflanzliche Lebensmittel in der Regel einen geringeren Gesamtanteil an Eiweiß haben, als es bei tierischen Produkten der Fall ist. Wenn Du auf pflanzliches Eiweiß umstellst, kann sich das positiv auf Deine Gesundheit auswirken. Damit sich der Effekt nicht umkehrt, solltest Du aber darauf achten, dass Deinem Körper keine lebenswichtigen Aminosäuren verloren gehen. Das wirkt sich nicht nur negativ auf den Muskelaufbau aus. Es kann negative Auswirkungen auf alle Prozesse und Körpergewebe haben, an denen Aminosäuren beteiligt sind – vor allem Immunsystem, Energiegewinnung, Haut, Haare, Knochen und Organe.