Die Forschungslücke: Warum Frauen andere Nährstoffe brauchen

Die Forschungslücke: Warum Frauen andere Nährstoffe brauchen

Geschrieben von: everydays

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Lesezeit 8 min

Frauen sind der Forschung oft zu „komplex“. Bis 2025 basierten 72 % aller Ernährungsstudien auf männlichen Probanden. Das Resultat: Frauen erleben fast doppelt so häufig unerwünschte Nebenwirkungen – und ihre Proteinversorgung leidet systematisch.

Das 8.341-zu-Null-Problem der Wissenschaft

Diese Zahlen zeigen das Ausmaß der wissenschaftlichen Ignoranz: Eine wegweisende Studie zur Prävention von Herzkrankheiten durch Östrogen umfasste 8.341 Männer und exakt null Frauen(The Coronary Drug Project, 1970). Der „Multiple Risk Factor Intervention Trial“ untersuchte Ernährungsumstellungen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und rekrutierte 13.000 Männer – keine einzige Frau(Gorder et al., 1986). Diese systematische Ausgrenzung prägt bis heute die Ernährungsempfehlungen, denen Millionen Frauen folgen.

Was die männlich dominierte Forschung dabei übersieht: Der weibliche Körper ist keine kleinere Version des männlichen. Er folgt einem komplexen metabolischen Rhythmus, der fundamentale Auswirkungen auf die Nährstoffverwertung hat. Diese Unterschiede sind nicht marginal – sie sind messbar, klinisch relevant und potenziell gesundheitsentscheidend.

Doch was bedeutet das konkret für Frauen?

Der metabolische Rhythmus der Frau

Energieschub in der Lutealphase

In der zweiten Zyklushälfte geschieht etwas Bemerkenswertes: Der Grundumsatz steigt um 9-16% (Sims et al., 2023) – das entspricht einem zusätzlichen Energiebedarf von bis zu 305 Kalorien täglich. Gleichzeitig zeigen Stoffwechsel-Analysen einen paradoxen Befund: 67 biochemische Marker, darunter essenzielle Aminosäuren, fallen signifikant ab(Draper et al., 2018).

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Leucin-Oxidation steigt nachweislich um 18% (Lariviere, Moussalli and Garrel, 1994)

  • Proteinabbau erhöht sich messbar während der Lutealphase (Faustmann et al., 2018)

  • Progesteron verstärkt die Proteinoxidation und reduziert gleichzeitig die Verwertung (Landau and Lugibihl, 1961)

Das metabolische Dilemma: Der Körper braucht mehr Aminosäuren, aber Standardempfehlungen ignorieren diesen erhöhten Proteinbedarf vollständig.

Steigender Aminosäure-Bedarf in der Menopause

Mit der Menopause verschärft sich die Situation weiter.

Die Leucin-Schwelle verdreifacht sich: Während junge Frauen mit 1 g Leucin die Muskelproteinsynthese aktivieren, benötigen Frauen in und nach der Menopause 2.5-3 g – eine 250-300 % höhere Dosis für denselben Effekt (Devries et al., 2018). Diese verminderte Muskelaufbau-Reaktion bedeutet: Der alternde weibliche Körper arbeitet härter, erreicht aber weniger.

Konkrete Studiendaten belegen:

  • 70-80 % niedrigereProduktion von Muskelprotein bei Frauen nach der Menopause (Forsberg et al., 1991)

  • 10 % höherer Stickstoffverlust in den frühen Morgenstunden

  • Reduzierte Reaktion auf Nahrungsprotein trotz höherer Syntheserate(Smith et al., 2008)

Warum Proteinshakes bei Frauen oft versagen

Herausforderung für die Magensäure

Frauen produzieren von Natur aus weniger Magensäure – ein fundamentaler Unterschied mit weitreichenden Folgen:

  • Mehr als die Hälfte aller Proteinpulver-Nutzerinnen leidet unter Verdauungsbeschwerden

  • Bei Frauen verstärkt durch H. pylori-Infektionen

Die Eisen-Falle

Eisenmangel-Anämie ist bei Sportlerinnen 5-7-mal häufiger als bei Männern (DellaValle and Haas, 2011) - Das bedeutet: Jede zweite Sportlerin ist betroffen. Hormone steuern, wie gut der Körper Eisen aufnimmt - und das ändert sich ständig:

  • Follikuläre Phase (Tag 6-14): Östrogen erhöht die Eisenabsorption

  • Nach Ovulation: Progesteron erhöht Hepcidin (ein Eisen-blockierendes Hormon) – blockiert Eisenverwertung

  • Resultat: Reduzierte Sauerstofftransportkapazität genau dann, wenn der Proteinbedarf steigt

Die unterschätzte Trainingsrealität

Substratverwertung im Sport

Die Internationale Gesellschaft für Sporternährung empfiehlt, Trainingsempfehlungen an geschlechtsspezifische Unterschiede anzupassen:

Frauen verbrennen während des Trainings:

  • Mehr Fett als primäre Energiequelle - Studien-Daten zeigen: Frauen haben eine größere Häufigkeit des Fettsäuretransporter-Gens CD36 – sie verstoffwechseln Makronährstoffe also grundlegend anders als Männer (Kiens et al., 2004).

  • Weniger Kohlenhydrate – geringere Glykogenverarmung

Die praktische Konsequenz: Standard-Regenerationsempfehlungen mit hohem Kohlenhydratanteil sind für Frauen suboptimal. Sie benötigen einen höheren Proteinanteil in der Recovery-Phase.

Die Pille als Protein-Räuber

62 % der Sportlerinnen nutzen hormonelle Verhütung – mit massiven Auswirkungen auf die Proteinverwertung:

  • Kombinierte orale Kontrazeptiva (Östrogen + Gestagen) maskieren frühe Anzeichen von Nährstoffmangel (Mountjoy et al., 2018)

  • Reduzierte IGF-1 Spiegel (wichtiges Wachstumshormon) – verminderte muskelaufbauende Signalwege

Erhöhter Proteinabbau während der "Pillenpause"

Praktische Konsequenzen für aktive und körperbewusste Frauen

Angepasste Empfehlungen nach Zyklusphase (adaptiert nach Sims et al., 2023)

Follikuläre Phase (Tag 1-14):

  • Basis: 1.6 g Protein/kg Körpergewicht

  • Fokus auf Leucin-reiche Quellen

Lutealphase (Tag 15-28):

  • Erhöhung auf 1.8-2.0 g/kg (+15-25%)

  • Zusätzliche 10 g EAAs zur Kompensation der erhöhten Oxidation

  • Verteilung auf 4-6 kleinere Mahlzeiten (reduzierte Magensäure)

Menopause:

  • Minimum 1.5-2.0 g/kg täglich

  • 3 g Leucin pro Mahlzeit zur Überwindung der verminderten Muskelaufbau-Reaktion (entspricht zusätzlich 6-12 g kristalliner Aminosäuren)

  • Timing: Innerhalb 60 Minuten nach Training

Die intelligente Lösung: Präzision statt Masse

Do's:

  • Zyklus-adaptierte Proteinzufuhr mit 10-15% Erhöhung in der Lutealphase

  • Leucin-Supplementierung bei Frauen in und nach der Menopause (3 g/Mahlzeit)

  • Kleinere, häufigere Proteinportionen zur besseren Verwertung

  • Eisenstatus regelmäßig überprüfen und ggf. supplementieren

Don'ts:

  • Einheitsempfehlungen für "alle" befolgen

  • Große Proteinmengen auf einmal (> 25g) – überfordert reduzierte Verdauungskraft

  • Hormonelle Schwankungen bei der Ernährungsplanung ignorieren

Standard-Recovery-Shakes mit hohem Milchproteinanteil bei Verdauungsproblemen

Der wissenschaftliche Durchbruch

Eine empfohlene Lösung liegt in der direkten Aminosäuren-Supplementierung. Kristalline Aminosäuren mit optimiertem Leucin-Gehalt umgehen die geschlechtsspezifischen Verdauungsbarrieren vollständig:

  • 99 % Absorption innerhalb von wenigen Minuten

  • Kaum Verdauungsenzyme nötig – entlastet das System

  • Optimierte Leucin-Konzentration – ideal für Menopause

  • Kaloriensparend: Gleiche muskelschützende Wirkung bei 85 % weniger Kalorien

Diese präzise Form der Proteinversorgung berücksichtigt die biologische Realität des weiblichen Körpers – statt ihn als Abweichung vom männlichen Standard zu behandeln. Sobald Frauen Ihre individuelle Biologie verstehen, können sie sie zu Ihrem Vorteil nutzen.

Häufig zusammen gekauft

Kernaussagen

  • 72 % der Ernährungsstudien basieren auf männlichen Probanden – mit fatalen Folgen für Frauengesundheit
  • In der Lutealphase steigt der Proteinbedarf um 15-25 %, während die Verwertung sinkt
  • Frauen in und nach der Menopause benötigen die 3-fache Leucin-Menge für gleiche Muskelproteinsynthese
  • 69 % der Frauen leiden unter Proteinpulver-Verdauungsproblemen durch niedrigere Magensäure
  • Eisenmangel ist bei Sportlerinnen 5-7 x häufiger – beeinflusst direkt die Proteinverwertung

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Weiterlesen

Vertiefen Sie Ihr Wissen über geschlechtsspezifische Ernährung:

→ Das Protein-Paradox: Kann zu viel Protein die Alterung beschleunigen?

→ Der Menopause-Code: Wie sich der Stoffwechsel neu programmiert

→ Die Verdauungs-Revolution: Warum freie Aminosäuren die Zukunft sind

Studien & Quellen

The Coronary Drug Project. Initial findings leading to modifications of its research protocol. (1970). JAMA, [online] 214(7), pp.1303–13. Available at: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/4320008/.

Gorder, D.D., Dolecek, T.A., Coleman, G.G., Tillotson, J.L., Brown, H.B., Lenz-Litzow, K., Bartsch, G.E. and Grandits, G. (1986). Dietary intake in the Multiple Risk Factor Intervention Trial (MRFIT): nutrient and food group changes over 6 years. Journal of the American Dietetic Association, [online] 86(6), pp.744–51. Available at:  https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3519736/.


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‌Lariviere, F., Moussalli, R. and Garrel, D.R. (1994). Increased leucine flux and leucine oxidation during the luteal phase of the menstrual cycle in women. American Journal of Physiology-Endocrinology and Metabolism, 267(3), pp.E422–E428. doi: https://doi.org/10.1152/ajpendo.1994.267.3.e422.


‌Faustmann, G., Meinitzer, A., Magnes, C., Tiran, B., Obermayer-Pietsch, B., Gruber, H.-J., Ribalta, J., Rock, E., Roob, J.M. and Winklhofer-Roob, B.M. (2018). Progesterone-associated arginine decline at luteal phase of menstrual cycle and associations with related amino acids and nuclear factor kB activation. PLOS ONE, 13(7), p.e0200489. doi: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0200489.

LANDAU, R.L. and LUGIBIHL, K. (1961). THE EFFECT OF PROGESTERONE ON AMINO ACID METABOLISM*. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, [online] 21(11), pp.1355–1363. doi:https://doi.org/10.1210/jcem-21-11-1355.

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‌Kronthaler, S.M., Oesterling, C.F., Beier, K.M. and L Hatzler (2025). (028) SEXUAL DYSFUNCTION AND GENDER DIFFERENCES IN HEALTHCARE NEEDS: A POPULATION-BASED ANALYSIS HIGHLIGHTING WOMEN’S NEEDS IN GERMANY. The Journal of Sexual Medicine, [online] 22(Supplement_1). doi: https://doi.org/10.1093/jsxmed/qdaf068.028.


‌Gregorio, L., Brindisi, J., Kleppinger, A., Sullivan, R., Mangano, K.M., Bihuniak, J.D., Kenny, A.M., Kerstetter, J.E. and Insogn, K.L. (2013). Adequate dietary protein is associated with better physical performance among post-menopausal women 60–90 years. The journal of nutrition, health & aging, 18(2), pp.155–160. doi: https://doi.org/10.1007/s12603-013-0391-2.