Hitzewallungen verstehen: Was wirklich im Körper passiert
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62 Prozent der Frauen in den Wechseljahren erleben sie. Sie dauern im Schnitt 7,4 Jahre – nicht Monate, wie lange angenommen. Hitzewallungen sind keine Laune des Körpers. Sie sind ein Zeichen dafür, dass ein System aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Es beginnt ohne Vorwarnung. Eine Hitzewelle, die vom Brustbereich aufwärts steigt. Das Gesicht wird rot. Der Schweiß bricht aus. Was von außen wie eine Kleinigkeit wirkt, fühlt sich von innen an wie Kontrollverlust über den eigenen Körper.
Die Zahlen zeigen das Ausmaß: 60 bis 80 Prozent der Frauen erleben Hitzewallungen während des menopausalen Übergangs. Die DAK-Gesundheitsstudie vom November 2025 bestätigt: 62 Prozent der befragten Frauen berichten Hitzewallungen und Schweißausbrüche als häufigstes Symptom. Und entgegen früherer Annahmen dauern sie nicht wenige Monate – die mediane Dauer liegt bei 7,4 Jahren.
Systematische physiologische Forschung zu Hitzewallungen begann erst Ende der 1970er-Jahre. Kronenberg, eine der führenden Forscherinnen auf diesem Gebiet, schrieb noch 2010: „Nach über 50 Jahren Forschung verstehen wir noch immer weder Ätiologie noch Mechanismus von Hitzewallungen.“
Was die Wissenschaft heute weiß: Hitzewallungen sind vasomotorische Symptome – sie betreffen die Blutgefäße und deren Regulation. Im Zentrum steht die Endothelfunktion: die Fähigkeit der Blutgefäßinnenwand, sich kontrolliert zu erweitern und zusammenzuziehen.
Ein Schlüsselmolekül für die Gefäßregulation ist Stickstoffmonoxid (NO). Dieses gasförmige Signalmolekül wird in der Gefäßwand produziert und bewirkt, dass sich Blutgefäße entspannen und erweitern – ein Prozess namens Vasodilation. NO ist essenziell für eine gesunde Durchblutung und Temperaturregulation.
Östrogen spielt eine zentrale Rolle bei der NO-Produktion. Es stimuliert das Enzym, das Stickstoffmonoxid herstellt. Mit dem Östrogenabfall in den Wechseljahren sinkt auch die NO-Bioverfügbarkeit. Die Gefäßregulation wird weniger präzise – und das System reagiert überschießend.
Stickstoffmonoxid wird aus der Aminosäure Arginin hergestellt. Arginin ist das direkte Substrat für die NO-Synthase – ohne ausreichend Arginin kann der Körper nicht genug NO produzieren. Daten zeigen, dass Arginin die Endothelfunktion bei Patienten mit vaskulären Störungen verbessert – einer Population mit ähnlichen Gefäßproblemen wie Frauen in den Wechseljahren.
Hier wird ein wichtiger Zusammenhang deutlich: Arginin ist eine bedingt essenzielle Aminosäure. Der Körper kann sie selbst herstellen – aber nur, wenn die Grundbausteine vorhanden sind. Diese Grundbausteine sind die essenziellen Aminosäuren (EAAs), insbesondere Methionin und Phenylalanin. Ohne ausreichende EAA-Versorgung kann der Körper nicht genug Arginin synthetisieren – und damit nicht genug NO.
Hitzewallungen sind nicht isoliert zu betrachten. Frauen mit moderaten bis starken Hitzewallungen berichten dreimal häufiger von nächtlichem Aufwachen. Hitzewallungen sind für 27 Prozent der objektiven Wachzeit nach dem Einschlafen verantwortlich. Das Symptom verkettet sich mit anderen – Schlafstörungen, Müdigkeit, kognitive Einschränkungen.
Die vaskuläre Gesundheit, die hinter Hitzewallungen steht, betrifft den gesamten Körper. Endotheldysfunktion ist nicht nur unangenehm – sie ist ein früher Marker für kardiovaskuläre Risiken, die in der Postmenopause zunehmen.
Die Wissenschaft zeigt: Eine optimale Versorgung mit essenziellen Aminosäuren ist die Voraussetzung dafür, dass der Körper alle anderen Aminosäuren selbst herstellen kann – einschließlich Arginin für die NO-Produktion. EAAs sind die Grundlage, auf der der Körper seine eigene Regulation aufbaut.
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DAK-Gesundheit (2025). Studie zu Wechseljahren und Arbeitsfähigkeit. Befragung von 2.500 Frauen im Alter von 40–62 Jahren.
Avis, N.E. et al. (2015). Duration of menopausal vasomotor symptoms over the menopause transition. JAMA Internal Medicine, 175(4), 531–539. doi:10.1001/jamainternmed.2014.8063
Kronenberg, F. (2010). Menopausal hot flashes: A review of physiology and biosociocultural perspective on methods of assessment. The Journal of Nutrition, 140(7), 1380S–1385S. doi:10.3945/jn.109.120840
Bode-Böger, S.M. et al. (2003). Oral L-arginine improves endothelial function in healthy individuals older than 70 years. Vascular Medicine, May;8(2):77-81. doi: 10.1191/1358863x03vm474oa.
Moreau, K.L. et al. (2020). Decline in endothelial function across the menopause transition in healthy women is related to decreased estradiol and increased oxidative stress. GeroScience, 34(6), 961–973. doi: 10.1007/s11357-020-00236-7.
Freedman, R.R. (2014). Menopausal hot flashes: Mechanisms, endocrinology, treatment. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 142, 115–120. doi:10.1016/j.jsbmb.2013.08.010