9 Millionen Frauen, null Forschung: Deutschlands vergessene Gesundheitskrise

9 Millionen Frauen, null Forschung: Deutschlands vergessene Gesundheitskrise

Geschrieben von: everydays

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Lesezeit 3 min

86 Prozent der Frauen in den Wechseljahren berichten von Symptomen. Die wirtschaftlichen Kosten: 9,4 Milliarden Euro jährlich. Die Anzahl der staatlich geförderten Forschungsprojekte: null.

Die Antwort, die keine ist

Eine parlamentarische Anfrage im Bundestag, Oktober 2023. Die Frage: Welche Forschungsprojekte fördert die Bundesregierung zum Thema Wechseljahre? Die Antwort in Drucksache 20/8755 ist so knapp wie ernüchternd: „Derzeit werden keine laufenden Vorhaben mit Forschungsfragen zum Thema Wechseljahre gefördert. Derzeit sind keine Forschungsvorhaben geplant.“

Gleichzeitig durchleben 9 Millionen Frauen in Deutschland aktuell die Wechseljahre. Die volkswirtschaftlichen Kosten dieser Lebensphase: fast 10 Milliarden Euro pro Jahr. Die Diskrepanz zwischen der Dimension des Problems und der staatlichen Aufmerksamkeit ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis jahrzehntelanger systematischer Vernachlässigung. Die Bundesregierung muss bestätigen, dass die Wechseljahre in der Gesellschaft und Arbeitswelt tabuisiert werden.

Die Zahlen hinter dem Tabu

Die DAK-Gesundheitsstudie vom November 2025 – eine der umfassendsten Erhebungen zum Thema – befragte 2.500 Frauen zwischen 40 und 62 Jahren. Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild: 86 Prozent berichten von Symptomen.


Die häufigsten Beschwerden:

  • 62 Prozent leiden unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen,

  • 58 Prozent berichten Schlafstörungen,

  • 48 Prozent kämpfen mit Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen.

Drei von zehn erwerbstätigen Frauen fühlen sich durch diese Beschwerden in ihrer Arbeit beeinträchtigt.

Die wirtschaftliche Dimension ist messbar: 40 Millionen verlorene Arbeitstage jährlich. Umgerechnet 9,4 Milliarden Euro, die der deutschen Wirtschaft fehlen. Staatliche Forschungsförderung für dieses Problem: null Euro.

Mit System zur Lücke

Die deutsche Situation ist kein Einzelfall – sie ist Teil eines globalen Musters. Die US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) hatten bis 2024 keinen eigenen Tracking-Code für Menopause-Forschung. Eine systematische Nachverfolgung der Fördermittel war schlicht unmöglich. Das renommierte Wissenschaftsjournal Nature titelte 2025: „Die Menopause-Forschung ist weltweit unterfinanziert.“

Der internationale Vergleich zeigt, dass es auch anders geht: Großbritannien führte 2021 einen nationalen Menopause-Rahmen ein. Arbeitgeber werden angehalten, Wechseljahre als Gesundheitsthema anzuerkennen. Deutschland verfügt über nichts Vergleichbares – keinen nationalen Plan, keinen spezifischen Abrechnungscode für Wechseljahreskonsultationen, keine systematische Datenerhebung.

Die historischen Wurzeln reichen tief: Von 1977 bis 1993 schloss eine Richtlinie der US-Arzneimittelbehörde FDA Frauen „im gebärfähigen Alter“ systematisch aus klinischen Studien aus – mit der Begründung, ihre hormonellen Schwankungen machten Studienergebnisse „weniger eindeutig“. Ganze Generationen von Medikamenten wurden primär an Männern getestet. Die Wissenslücken dieser 16 Jahre wirken bis heute nach.

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Handeln, wo die Forschung schweigt

Die Abwesenheit staatlicher Forschung bedeutet nicht, dass Frauen ohne Handlungsoptionen sind. Es bedeutet, dass informierte Eigeninitiative zur Notwendigkeit wird.

Was die vorhandene Wissenschaft zeigt: Der Proteinbedarf steigt in der Menopause um 50 bis 90 Prozent gegenüber der klassischen Empfehlung von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Moderne Ernährungsmedizin empfiehlt Frauen ab 50 Jahren mindestens 1,2 bis 1,5 Gramm pro Kilogramm. Der Grund: Die Muskelproteinsynthese wird weniger effizient – der Körper benötigt mehr Bausteine, um dieselbe Wirkung zu erzielen.

Dabei zählt nicht nur die Menge, sondern die Qualität. Die lebenswichtigen Aminosäuren – jene acht Bausteine, die der Körper nicht selbst herstellen kann – werden zum kritischen Faktor. Sie sind die Voraussetzung für Muskelerhalt, Neurotransmitter-Produktion und zahlreiche Stoffwechselprozesse, die in der Menopause unter Druck geraten.

Kernaussagen

  • 9 Millionen Frauen in Deutschland durchleben aktuell die Wechseljahre – 86 % mit Symptomen
  • Die Bundesregierung fördert kein einziges Forschungsprojekt zu diesem Thema
  • 9,4 Milliarden Euro jährliche Kosten durch 40 Millionen verlorene Arbeitstage
  • Jahrzehntelanger Ausschluss von Frauen aus klinischen Studien prägt bis heute das Wissensdefizit
  • Der Proteinbedarf steigt um 50–90 % – informierte Eigeninitiative wird zur Notwendigkeit

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Studien & Quellen

DAK-Gesundheit (2025). Studie zu Wechseljahren und Arbeitsfähigkeit. Befragung von 2.500 Frauen im Alter von 40–62 Jahren.

Deutscher Bundestag (2023). Drucksache 20/8755. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Wechseljahre – Versorgung und Forschung“.

Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (2024). Informationskampagne Wechseljahre.

McKinsey Health Institute (2024). Closing the Women's Health Gap: A $1 Trillion Opportunity to Improve Lives and Economies.

Nature (2025). Editorial: Menopause research is underfunded worldwide. doi:10.1038/d41586-025-00150-y

AWMF S3-Leitlinie 015-062 (2020). Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen. DGGG, SGGG, OEGGG, DMG.

Bauer, J. et al. (2013). Evidence-based recommendations for optimal dietary protein intake in older people. Journal of the American Medical Directors Association, 14(8), 542–559.