Der stille Muskelabbau: Was der Östrogenabfall mit Ihren Muskeln macht
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Der menopausale Übergang ist mit dem schnellsten Muskelabbau des gesamten Erwachsenenlebens verbunden. Der Grund liegt tiefer als gedacht: Östrogen steuert Hunderte von Muskelproteinen – und sein Abfall verändert die Spielregeln.
Es beginnt schleichend. Die Treppe fühlt sich anstrengender an. Die Arme wirken weniger straff. Das Training, das früher Resultate brachte, scheint wirkungslos. Viele Frauen in den Wechseljahren kennen dieses Gefühl – und schieben es auf das Alter oder mangelnde Disziplin.
Die Wissenschaft zeigt ein anderes Bild: Der Körper hat sich auf biochemischer Ebene verändert. Was früher funktionierte, funktioniert nicht mehr – weil Östrogen weit mehr steuert als den Zyklus. Es reguliert direkt den Muskelstoffwechsel.
Eine Proteom-Studie an prä- und postmenopausalen Zwillingen lieferte bahnbrechende Erkenntnisse: 17β-Östradiol fungiert als „upstream-Regulator“ von Muskelstoffwechselpfaden. Das bedeutet: Dieses Hormon sitzt an der Schaltzentrale – es bestimmt, welche Muskelproteine aktiviert oder heruntergefahren werden.
Wenn der Östrogenspiegel um bis zu 90 Prozent sinkt, werden Hunderte von Proteinen herunterreguliert – Proteine, die für die Energiegewinnung in Muskelzellen, den Aminosäurestoffwechsel und die Effizienz der Proteinsynthese verantwortlich sind. Der Muskel arbeitet plötzlich unter erschwerten Bedingungen.
Besonders betroffen: die sogenannten Satellitenzellen. Diese Muskelstammzellen sind für Reparatur und Wachstum zuständig. Östradiol stimuliert direkt ihre Vermehrung. Mit dem Hormonabfall verlangsamt sich die Regeneration – das Muskelgewebe reagiert schwächer auf Trainingsreize.
Das erklärt, warum dieselbe Trainingsroutine plötzlich weniger bringt. Der Muskel kann sich nicht mehr so schnell erholen und anpassen wie zuvor. Was früher in drei Tagen regeneriert war, braucht nun länger – oder bleibt unvollständig.
Leucin ist die Aminosäure, die das Signal zum Muskelaufbau gibt. Bei jungen Frauen genügen etwa 1 Gramm Leucin pro Mahlzeit, um die Muskelproteinsynthese zu aktivieren. In und nach der Menopause steigt diese Schwelle auf 2,5 bis 3 Gramm – eine Verdreifachung.
Praktisch bedeutet das: Ein Ei enthält nur etwa 0,4 Gramm Leucin. Um die erhöhte Schwelle zu überschreiten, müssten sechs bis acht Eier pro Mahlzeit konsumiert werden. Die meisten Frauen erreichen diese Mengen nicht – und der Muskel erhält nie das volle Aufbausignal.
Die Kombination aus reduzierter Regeneration und erhöhter Leucin-Schwelle erklärt, warum der Muskelabbau in der Menopause so schnell voranschreitet. Studien zeigen: Postmenopausale Frauen haben eine um 70 bis 80 Prozent niedrigere Muskelproteinproduktion als prämenopausale Frauen.
Training allein kann diese biochemische Veränderung nicht kompensieren. Auch die Ernährungsstrategie sollte angepasst werden. Die wissenschaftlichen Empfehlungen für Frauen ab 50 Jahren liegen heute bei 1,2 bis 1,5 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht – 50 bis 90 Prozent über der veralteten Standardempfehlung von 0,8 Gramm.
Eine Möglichkeit, die erhöhte Leucin-Schwelle gezielt zu überschreiten, sind smarte Proteinbausteine. Kristalline, körpernahe Aminosäuren liefern alle acht lebenswichtigen Bausteine in optimaler Konzentration – ohne die Verdauungslast großer Proteinmengen.
Östrogen reguliert Hunderte von Muskelproteinen – sein Abfall verändert den gesamten Muskelstoffwechsel
Die Leucin-Schwelle verdreifacht sich in der Menopause – von 1 g auf 2,5–3 g pro Mahlzeit
Satellitenzellen regenerieren langsamer – Training allein reicht nicht mehr
Die Muskelproteinproduktion sinkt um 70–80 % gegenüber prämenopausalen Werten
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Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung.